Freitag, 2. Dezember 2011

Paris, Paris! Je t'aime!

Es war sagenhaft! Überwätigend, atemberaubend! Freiheit! 

Max und ich haben es gewagt. Erst nach Berlin, obwohl wir ursprünglich nach Hamburg wollten. Ab an die Straße und den Daumen raus. Anfangs war das ein äußerst skurriles Gefühl. Ich fragte mich, "Ob ich das denn richtig mache?", also meinen Arm mit nach oben zeigendem Daumen von mir zu strecken. Die Leute schauten doof, kennen das wahrscheinlich so gut wie gar nicht mehr. Berlin war klasse. Wir haben in der Köpi geschlafen, das ist ein besetztes Haus. War ganz  anstrengend, einen Schlafplatz zu finden, aber letztendlich alles gut gelaufen! Die Bilder, die in Berlin entstanden sind, zeige ich lieber nicht ;) Ich sag mal so, es war ein seeeehr lustiger Trip.
// Max and I, we risked it! Firstly to Berlin, although we wanted to go to Hamburg. Right next to the road and thumb up. At the beginning it was a quite weird feeling. I asked myself, if "I do it correctly", well, holding my arm with thumbs up. Peoplewere looking stupid, don't know it anymore, probably. Berlin was great. We stayed in Köpi, a squatted house. Wasn't easy to find a place to stay, but finally everything went well. I'll better don't show the pictures from Berlin. The only thing I say: It was a really funny trip! ;)
Nun zum eigentlichen Thema: Ich hab mein Herz verloren. Wie sicherlich viele andere auch, in Paris. Aber es ist nicht diese Art der anderen. Nicht "Oh, Paris, die Stadt der Liebe.. Der Eiffelturm, Montmartre, das ist alles ja so très romantique!". Nein, nein. Nicht diese Liebe. Nicht dieses aufgeblasene Gehabe. Etwas ganz eigenes. Mir fällt es unheimlich schwer dies in Worten auszudrücken und nach langem Überlegen weiß ich, dass dies auch nicht möglich ist.

//Now the properly topic: I lost my heart. I'm sure like lots of people too, in Paris. But not in the way the others did. Not like "Oh, Paris, the city of love! The Eiffel-tower, Montmartre, everything is très romantique!" No, no. Not this kind of love. Not this conceited demeanour. Something very special. For me it's incredibly hard to couch in terms and after a long time of thinking I'm sure, it's not possible!



Wir sind sozusagen in zwei Etappen in diese überwältigende Stadt gefahren. Zuerst von Thüringen nach Hessen. Dort haben wir eine Nacht verbracht, unsere Bäuche aufgefüllt und die Beine und Daumen vom vielen benutzen erholt. Nach dem Zwischenstopp wollten wir eigentlich direkt bis Paris trampen, aber da uns ein gewisser Autofahrer scheinbar falsch verstanden hat (Danke dafür -.- ), verbrachten wir geschlagene 8 Stunden, ich übertreibe keinesfalls, ja, 8 STUNDEN (!!!) an der Autobahn in Straßburg. Letztendlich mieteten wir uns überaus genervt und erschöpft in Straßburg ein Hostelzimmer und warteten ab, was der nächste Tag wohl bringen wird. Und er brachte nur gutes. An der ersten Raststätte bei Straßburg fanden wir einen überaus sympathischen älteren Herren, aus unserer Region, der uns bis Metz mitnahm. Wir erzählten und erzählten, Max bekam viele Anregungen und Tipps für seine Fotografieleidenschaft und der gute Herr schenkte uns sogar das Buch, welches er illustriert hat. Kaum in Metz ausgestiegen, trafen wir den nächsten tollen Menschen. "Etienne" war sein Name. Er frischte mein Französisch ein wenig auf und wir führten enorm interessante Gespräche über die Politik Frankreichs. Als wir uns dem Ziel näherten gab uns Etienne sogar noch Tickets für die Metro. Ein ganz herliches "Merci" an ihn!
So, mit unserem Gepäck erstmal den Couchsurfingmenschen finden und dann die ersten Eindrücke sammeln. In unserem Falle waren das sehr sehr viele! Wir waren im 19. Arrondissement untergebracht und es ist wunderschön. Abends saßen wir oft am Canal. Leider hatten wir mit dem Couchsurfingkontakt weniger Glück und er sagte uns nach einem Tag, wir müssen unbedingt verschwinden, seine Eltern würden zu Besuch kommen. Naja, in Wahrheit war es seine Freundin.. Max und ich 22.00Uhr im 19. Arrondissement auf der Straße ohne Schlafplatz.. In Straßburg verlor Max die Nerven, in dem Falle war aber ich diejenige, die absolut gar nicht weiter wusste.Wir besuchten an diesem Tag ein Fest bei dem es um Frankreichs erfolgreiche Rugby-Mannschaft ging und dort wurden Frankreichflaggen verteilt. Wir bekamen auch welche und meine streckte ich in meinen RIESIGEN Rucksack. Gegen 23:00 Uhr kam ein älterer Mann mit Hut und Jackett die Straße entlang. Er witzelte über die Fahne in meinem Rucksack. Ich würde doch nicht etwa für die Befreiung Frankreichs demonstrieren? Zum Lachen war mir in dem Moment wahrlich absolut nicht zu Mute. Wir fragten, ob er wüsste, was man in unserer Situation tun könnte. Sein Name war Emmanuel und er nahm uns für eine Woche mit zu sich. Es war die schönste Zeit, die ich jemals erlebte. Emmanuel ist Musiker. Jeden Abend nahm er uns mit in eine andere Bar Paris'. Ich war so glücklich. Wir erkundeten die Stadt, lachten, fotografierten, staunten, genossen. An einem Abend waren wir im "Quai 21" direkt bei Notre Dame. Emmanuel erzählte unsere Geschichte bevor er mit seiner Musik begann und diese wunderbar leidenschaftlichen Menschen forderten uns auf, auch etwas zu singen. Man wurde behandelt wie ein engster Freund. Diese Atmosphäre, die Leidenschaft, das Temperament. Ich vermisse alles! Wir haben gesungen, zusammen mit Brian, einem hochtalentierten Sänger. Es war sagenhaft! Diesen Abend werde ich mit Sicherheit niemals vergessen. 
Als wir Paris dann verlassen mussten, weinte ich bitterlich. Ich glaube, ich habe noch nie geweint, weil ich eine Stadt verlassen musste. Ich wollte einfach nicht zurück nach Deutschland... Doch jetzt bin ich wieder hier und muss mit den Dingen des Alltags zurecht kommen.


Die Fotos sind alle von Max und unterliegen seinem Coyright!

Au revoir!

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